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Autorenbildulrike

Juni 2017


Wir sind früh los und unser heutiges Ziel heisst Lake Louise. Wir fahren auf dem Hwy 1A, eine Seitenstrasse die sich am Berg entlang schlängelt und paralel zum Hwy 1, dem Icefield Parkway, verläuft. Hier ist man etwas langsamer unterwegs, denn man darf höchstens 60 Kmh fahren. Wir wollten am Johnston Canyon einen Stopp einlegen und uns den Canyon anschauen. Angesichts des vollen Parkplatzes sind wir aber weiter gefahren, auf solche Menschenmassen hatten wir einfach keine Lust.

Unterwegs dann ein kleiner Menschenauflauf wegen einem Braunbären der am Wegesrand gefressen hat. Alle sprangen aus ihren Fahrzeugen und fuchtelten dem Bären mit den Fotoapparaten und Handys vor der Nase rum, obwohl das eigentlich verboten ist, man soll unbedingt im Fahrzeug bleiben. Erst kürzlich ist ein 16 jähriger Junge in Alaska von einem Bären getötet worden.

Wir sind weiter gefahren und waren um 11 Uhr schon in Lake Louise und haben zuerst den Campground angesteuert. Hier mussten wir erfahren, dass der Campingplatz total ausgebucht ist, leider gibt es im ganzen Ort keinen freien Platz mehr. Jetzt ist guter Rat teuer und wir mussten überlegen was wir tun. Wir fahren zum berühmten Lake Louise und dann einfach weiter Richtung Norden. Hätten wir das mal nur nicht gemacht. Wir sind in einer Fahrzeugschlange einmal die Strasse hoch über einen riesigen Parkplatz und auf der anderen Seite wieder runter geschoben worden. Ausser Fahrzeuge und Menschen haben wir nichts gesehen. Der nächste Plan war, wir fahren zur Seilbahn und schauen einmal von oben. An der Gondel war nichts los. Wir durften uns noch aussuchen ob wir den Sessellift oder die Gondel nehmen möchten. Wir waren warm und Regenfest angezogen haben aber trotzdem die Gondel genommen. Oben angekommen ging ein eiskalter Wind und es fing an zu schneien.

Wir haben uns ein wenig umgesehen und sind wieder nach unten gefahren. Am Hang konnten wir dann noch eine Bärenmama mit ihren zwei Kleinen Bärenkindern beobachten. Nach einem Kaffee und einem Schwatz mit dem dortigen Personal, ob wir vielleicht auf dem Parkplatz der Gondelbahn über Nacht stehen dürfen, wurde uns erklärt, dass sie das Gelände abschliessen, weil es so viele Bären hat und es einfach zu gefährlich ist. Wir sollen doch im Ort zur Touristeninformation gehen und unser Anliegen vorbringen, die hätten Lösungen bereit. In der Information angekommen, gab es aber leider auch keine Lösung, sie wussten auch nicht was machen. Wir sollten doch die 60 Km zurück nach Banff fahren, dort hätte es mehr Campground war die Auskunft. Dass wir gerade von dort kommen, erzeugte nur ein Schulterzucken. Man drückte uns noch ein paar Karten in die Hand und das war es. Ach ja, sie empfahl uns nicht vor 18 Uhr zum See zu fahren, erst dann wird es mit den Menschenmassen besser. Nach einer kurzen Überlegung haben wir uns dazu entschieden auf diesen berühmten See zu verzichten. Wir waren zu dem Zeitpunkt schon so genervt, dass wir sowieso keine Freude mehr gehabt hätten, zumal das Wetter auch immer schlechter wurde. Wir fahren einfach weiter und fragen uns bei den Camogrounds durch.

Der Mosquito Campground ca. 25 Km hinter Lake Louise war der erste und hier hatten wir Glück und haben einen Übernachtungsplatz gefunden, obwohl die Dame an der Info in Lake Louise meinte, es wäre ein kleiner Campground und er wäre sicher auch voll. Hier gibt es kein Wasser und auch kein Strom, aber das brauchen wir ja auch nicht. Wir haben das Geld in einem Umschlag gesteckt und diesen dann in einen Kasten geworfen, den Platz belegt und gut wars. Es sind noch bis spät am Abend immer wieder Wohnmobile gekommen und haben sich einfach hingestellt.


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